=> www.metal-district.de

Ich hätte es ja echt nicht für möglich gehalten, dass mich eine Band, die den typischen und allerseits bekannten Melodic Metal europäischer Prägung spielt, nach Jahren genervten Betätigens der Skip- Taste, wieder so dermaßen umhaut. Und es ist mal wieder bezeichnend, dass weder beispielsweise Scarlet noch LMP- Records mir dieses Juwel als Labelprodukt unterjubeln, sondern dass das Debut „First Works“ als Eigenproduktion erschienen ist. Die Schweizer Hoffnungsträger einer sich seit Jahren in der Sackgasse befindenden Szene hören auf den Namen FELONY. Und sie schaffen es tatsächlich mithilfe traumhaft schöner, immer leicht melancholischer Melodien, beinahe jedem Song einen starken Ohrwurm-Refrain zu verpassen. Und diese grandiosen Songs, die einem nach einem Mal hören nicht mehr aus dem Kopf gehen, wären wahrscheinlich nicht halb soviel wert ohne das furiose Leadsänger-Gespann Andreas Wildi und Andrea Richner (die mittlerweile von einer Sessionsängerin zum festen Bandmitglied „aufgestiegen“ ist).
In jedem Fall ergänzen sich die beiden perfekt, wobei Andreas durchaus mit seiner angenehmen, variablen und kraftvollen Stimme zu den Besten seines Fachs gehört, und Andrea sich wohltuend mit ihrer kraftvollen Alt-Stimme von den Tarja- Kopien abhebt.
Bei den meist im Midtempo gehaltenen Songs irgendwo zwischen MOB RULES, EPICA und KAMELOT ist zudem kein Ausfall zu vermelden, sei es die Bandhymne „What a Felony“ oder das proggige „After the Rain“. Hier bleibt einfach kein Auge trocken!
Somit kann „First Works“, was zudem von Ausnahmeproduzent Sascha Paeth perfekt in Szene gesetzt wurde, getrost zu den besten Melodic Metal Alben der letzten Jahre gezählt werden. Also, testet die Band umgehend an.

Bewertung: 9 von 10 Punkten