=> www.sounds2move.de
Das Dasein als Musikmagazinschreiberling, kann schon so manche
Überraschung in sich bergen, sei es nun in negativer oder auch
positiver Weise. Als Beispiel für Zweitgenanntes möchte ich First
Works, die Debütscheibe der Schweizer Felony, nennen. Jene wollte
ich mir nichts ahnend zu Gemüte führen und wurde sprichwörtlich
von der vorhandenen Hohen Qualität überrumpelt, vor allem wenn man
bedenkt dass es sich dabei um eine Eigenproduktion handelt. Doch
lest nun selbst, was diese Scheibe so hörbar macht und wieso sich
jeder Melodic Metal Fan den Namen Felony durchaus merken sollte.
"Geschmackvoll",
diese Umschreibung passt wohl am besten zum kompletten Album,
bringt die Grundessenz, der mit viel Können umgesetzten Songs
genau auf den Punkt. So gelingt Felony das Kunststück Songs zu
kreieren die zwar im Grunde nichts Neues bieten, aber dank einer
sehr überlegten Umsetzung durchwegs überzeugen können. Egal ob nun
die Orchestralen Passagen, die eingängigen Songstrukturen oder
auch der Wechselgesang von Mann und Frau, fast nie wird zuviel
Pathos oder auch Kitsch aufgefahren, sondern immer ein gesundes
Maß der Dinge gehalten. So ist der Gesang von Sänger Andreas Wildi
sehr angenehm anzuhören, da er über ein ausdruckstarkes, aber nie
nervendes oder schwachbrüstiges Stimmorgan verfügt und jenes auch
einzusetzen versteht. Im gegenüber steht Sängerin Andrea Richner,
die nicht auf eine im Moment angesagte Sopran- oder Engelsstimme
setzt sondern sich in natürlicher Stimmlage bewegt, aber genau
damit sehr eindrucksvoll ihre Spuren hinterlässt. So gesehen muss
man es fast schon als Schande betrachten, dass Frau Richner für
die Aufnahmen nur als Gastsängerin fungierte, da ihr Gesang sich
perfekt mit dem von Sänger Wildi ergänzt. Aber wie auch immer, die
vorhandene Gesangsleistung weiß auf alle Fälle zu gefallen, wobei
auch die Songs an sich mit geschickter und abwechslungsreicher
Melodieführung aufwarten können. Neben den symphonischen Elementen
die allesamt sehr gut um- und eingesetzt sind, wird auch immer
wieder Platzt für ein songdienliches Gitarrensolo eingeräumt.
Dabei ist es im Allgemeinen der gesamten Instrumentalfraktion
anzuhören, dass es sich dabei um keine Anfänger sondern gestandene
Musik handelt, die ihr Handwerk durchaus verstehen. Aber auch für
den Mix und das Mastering des Albums, konnte auf die Dienste eines
wahren Könners zurückgegriffen werden. So ist es Felony gelungen
niemand geringeres als Sascha Paeth, der unter anderem schon mit
Kamelot, Epica oder auch Edguy zusammengearbeitet hat, für diesen
Job zu verpflichten. Somit mag es nicht verwundern dass die
Produktion auf First Works wirklich über alle Zweifel erhaben ist,
sehr Transparent und Druckvoll aus den Boxen schallt. Und so
bleibt mir zu guter Letzt nur noch die Nennung von ein paar
Anspieltipps, die wohl jeden interessierten Käufer von der
Qualität dieses Albums überzeugen sollte. Also hört euch Songs wie
"What a Felony", "Say Goodbye", "My Way", "Tonite", "After the
Rain" oder auch "On Life´s End" an.
Mit First Works ist Felony
zwar kein Meisterwerk, aber ein Einstand nach Maß gelungen, der in
dieser Form wohl nicht jeder Band gelingen würde. Felony haben
unüberhörbar Talent und ich kann beim besten Willen auf diesem
Album keine Kritikpunkte ausmachen, da es schlicht und einfach
keine gibt. So ist First Works eines jener Alben geworden, dass
Durchwegs bestens Unterhält und das man sich wohl immer wieder
gerne anhören wird.
Für alle
die nun Interesse an First Works haben, kann ich nur ein Besuch
auf der
Bandhomepage
empfehlen. Dort kann man das Album käuflich erwerben, wobei ich
noch erwähnen möchte dass die gesamte Aufmachung von First Works
Professionell und wie die Musik an sich sehr "Geschmackvoll"
gehalten ist.
Nando
Rohner –
www.sounds2move.de/
/ 05.10.2005 |